westendwork präsentiert
apart – eine Ausstellung, die in München lange Zeit nicht zu präsentieren war.

Nachdem ein namhaftes Münchner Hotel 2017 an westendwork mit dem Auftrag herantrat München abzubilden, um die internationale Marke mit der Stadt zu verknüpfen, machten wir uns an die Arbeit die Schätze Münchens einzufangen. Denn wer vermag eine Stadt besser zu schmücken, als ihre Menschen – dachten wir.

Es entstand eine Porträt-Serie mit 27 Münchnerinnen und Münchnern, aus allen Stadtteilen und sozialen Schichten. Alle waren zu der Zeit noch in München – die Hälfte ist es bereits nicht mehr. Im Laufe der Vorbereitungen stellte sich allerdings heraus, dass die Motive dem Management des Hotels nicht heimatlich genug waren.

Kein Problem dachten wir. Die PR-Abteilung eines anderen Prämium-Hotel sagte anfangs zu, befand die Ausstellung aber dann für zu heikel und zog das Angebot auszustellen zurück, da es einen Shitstorm der Münchner befürchtete (sie hatten bereits einen hinter sich).

Die Stadt München schlug vor, dass die Bilder im alten Rathaussaal während der Einbürgerungsfeier ausgestellt werden. Wir fanden nicht, dass Eingebürgerten unbedingt ein Spiegel vorgehalten werden muss.

Mitarbeiter des Stadtarchivs waren so begeistert, dass diese Bilder nicht ausgestellt worden waren, dass sie die Bilder ins Archiv aufnehmen wollten.

Eine namhafte Kaffeerösterei befürchtete, von Ausstellungsanfragen ihrer Kunden überrannt zu werden, und Kunden zu verlieren, wenn sie unsere Bilder austellte.

Aus der Auftragsarbeit wurde so nach und nach eine Ausstellung zum Selbstkostenpreis. Erst im Rahmen des Kongresses Stolz & Vorurteil (Kongress zu Identitätskonzepten und deren Fragwürdigkeit) gelang es uns die Bilder im Münchner Gewerkschaftshaus einem Publikum zuzuführen. Von dort aus treten sie von einander getrennt, wie auch ihre Motive, eine Reise durch Münchens öffentlichen Raum an.

„Haben sie verstanden Herr Müller?“